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Ratgeber

Hublifte für Rollstuhlfahrer

Hublifte für Rollstuhlfahrer

„Meine Mutter ist seit einem Unfall auf den Rollstuhl angewiesen und kommt auch sonst nicht mehr gut alleine zurecht. Deshalb soll sie bei uns einziehen. Leider ist unser Hauseingang nicht barrierefrei, da gibt es sechs Stufen, die sie auch mit einer Rampe nicht bewältigen kann. Wir haben von Hubliften gehört, können uns aber nicht wirklich etwas darunter vorstellen.“ – Deborah und Max S.
Hublifte sind verhältnismäßig einfach zu montieren. Damit können Rollstuhlfahrer solche Höhenunterschiede mühelos überwinden. Wir erklären Ihnen, wie.

Was ist ein Hublift?

Im Prinzip sind Hublifte einfache Aufzüge, mit deren Hilfe Treppenstufen, Zugänge ohne Rampe oder generell Höhenunterschiede von bis zu 1,80 Metern bei einer Maximallast von bis zu 350 Kilogramm überwunden werden können. Die Funktionsweise ist vergleichsweise einfach: Eine Plattform bewegt sich an Schienen der Säulen senkrecht auf und ab und bietet Platz zum Beispiel für Rollstühle. Menschen mit Einschränkungen in ihrer Mobilität befahren oder betreten selbstständig (etwa mit Rollatoren, Gehhilfen oder medizinischen Geräten, die sie immer mit sich führen müssen) die ebenerdige Plattform und bedienen den Hublift mittels einfacher Schalter oder Joysticks. Dadurch kann ohne große bauliche Veränderungen ein Zugang barrierefrei gestaltet werden. Dabei geht es nicht nur um Senioren, die in ihre Wohnung gelangen müssen, sondern auch um Teilhabe am Berufsleben oder an kulturellen Veranstaltungen für Menschen mit Behinderungen in ihrer Beweglichkeit.
Um den Bedürfnissen der verschiedenen Personengruppen gerecht zu werden, gibt es Hublifte in einer Vielzahl von Varianten in Größe und Ausstattung und können problemlos an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Auch mitfahrende Begleitpersonen werden berücksichtigt. Allen gemein sind die hohen Sicherheitsstandards, also Geländer, Not-Aus-Schalter, Türen oder Arretiermöglichkeiten, jeweils für den Inneneinbau oder den Einsatz im Außenbereich.

Wer braucht einen Hublift?

Ein Hublift erleichtert allen Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Zugang zu Gebäuden. Aber euch öffentliche Einrichtungen sollten dafür sorgen, allen Menschen einen barrierefreien Zutritt zu ermöglichen. Menschen oder Organisationen, die von einem Hublift profitieren könnten:
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen
Ein Hublift kann Menschen mit Behinderungen (Muskel- oder Gelenkserkrankungen, Lähmungen, neurologischen Erkrankungen) oder älteren Menschen, die auf Rollstühle oder Gehhilfen angewiesen sind, helfen, Hindernisse wie Treppen zu überwinden und sich innerhalb von Gebäuden oder auf Außengeländen sicher und unabhängig zu bewegen.
Unternehmen oder Einrichtungen mit barrierefreiem Zugang
Gebäude oder Einrichtungen wie Büros, Einkaufszentren, Hotels, Krankenhäuser oder Pflegeheime, die für alle Menschen zugänglich sein müssen, können von einem Hublift profitieren, um allen Menschen den barrierefreien Zugang zu ermöglichen und die Einhaltung von Zugänglichkeitsvorschriften zu erfüllen.
Wohnhäuser oder Wohnungen
Privathäuser oder Wohnungen, in denen Menschen mit Mobilitätseinschränkungen leben, verbessern mit einem Hublift die Unabhängigkeit und Lebensqualität der Bewohner.
Öffentliche Gebäude oder Einrichtungen
Öffentliche Gebäude wie Schulen, Bibliotheken, Regierungsgebäude oder Gemeindezentren werden mit einem Hublift zu inklusiveren Einrichtungen für die Gemeinschaft.

​ Was kostet ein Hublift?

Die Kosten für Hublifte belaufen sich, je nach Ausführung, auf 10000 bis 15000 Euro. Vergleichen Sie unbedingt verschiedene Anbieter und lassen Sie sich Kostenvoranschläge anfertigen, die brauchen Sie auch für den Antrag auf Zuschüsse. Im Preis inbegriffen sind in der Regel Lieferung und Montage des Hublifts. Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb ausführlich beraten, der Experte vor Ort kann mit Ihnen die geeignete Größe abstimmen, sich ein Bild der baulichen Gegebenheiten machen und Ihnen das passende Modell empfehlen. Je größer die Hubhöhe und je komfortabler die Ausstattung (Automatiktüren, Steuerung via App etc.), desto höher die Kosten. Wie bei Treppenliften [link] gibt es auch bei Hubliften die Option auf Gebrauchtkauf, beachten Sie aber Garantievereinbarungen, außerdem sind Defekte und Verschleiß für einen Laien nicht immer auf den ersten Blick erkennbar.
Für den Einbau eines Hublifts können Sie Zuschüsse beantragen. Ein Pflegebedürftiger mit Pflegegrad hat Anspruch auf einen Zuschuss von bis zu 4000 Euro von der Pflegekasse. Ein Hublift, der von mehreren pflegebedürftigen Bewohnern genutzt wird, wird mit bis zu 16000 Euro gefördert. Weitere Zuschüsse können Sie bei der KfW erfragen, für wohnraumverbessernde Maßnahmen im Sinne der Barrierefreiheit gibt es bis zu 6250 Euro.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Hublifts, worauf muss ich achten? ​

Ein Hublift, auch bekannt als Plattformlift oder Senkrechtlift, ist eine Art von Aufzug, der entwickelt wurde, um Personen mit eingeschränkter Mobilität den barrierefreien Zugang zu verschiedenen Ebenen in Gebäuden zu ermöglichen. Hier sind einige Vor- und Nachteile von Hubliften sowie einige Punkte, auf die Sie achten sollten:
Barrierefreier Zugang
Der Hauptvorteil eines Hublifts ist die Bereitstellung von barrierefreiem Zugang für Personen mit eingeschränkter Mobilität, wie z.B. Rollstuhlfahrer oder Personen mit Gehbehinderungen. Dies ermöglicht ihnen, verschiedene Ebenen eines Gebäudes unabhängig und ohne Hilfe von anderen zu erreichen.
Vielseitige Installation
Hublifte können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich installiert werden und sind in verschiedenen Größen und Konfigurationen erhältlich. Sie können in Wohngebäuden, Geschäften, Büros und öffentlichen Gebäuden eingesetzt werden, sind schnell montiert und können rückstandslos demontiert werden.
Platzsparend
Hublifte nehmen im Vergleich zu Rampen oder anderen Arten von Aufzügen relativ wenig Platz ein, da sie eine senkrechte Bewegung entlang einer vertikalen Schiene ausführen und keine lange Schräge benötigen.
Tragfähigkeit
Ein Hublift bewegt Lasten bis zu 350 Kilogramm über eine Höhe von bis zu 1,80 Metern.
Einfache Bedienung
Die meisten Hublifte sind einfach zu bedienen und erfordern keine aufwändige Schulung. Sie sind mit Bedienelementen ausgestattet, die leicht erreichbar sind und eine intuitive Bedienung ermöglichen.
Behördliche Genehmigung
Für den Einbau eines Hublifts brauchen Sie zumeist keine Genehmigung. Stromverbrauch: Zum Betreiben eines Hublifts reicht Ihnen ein herkömmlicher Stromanschluss, Strom wird nur während der Fahrt verbraucht, steht der Hublift, verbraucht er keinen Strom. Wertsteigerung: Barrierefreiheit ist ein großes Plus bei Immobilien, daher kann der Einbau eines Hublifts den Wert Ihrer Immobilie steigern.
Platzbedarf
Obwohl Hublifte im Vergleich zu Rampen platzsparender sind, benötigen sie dennoch eine gewisse Grundfläche für die Installation der Plattform und der Führungsschienen. Dies kann in manchen Gebäuden eine Herausforderung darstellen, insbesondere in bereits bestehenden Gebäuden mit begrenztem Raumangebot.
Abhängigkeit von Stromversorgung
Hublifte sind elektrisch betriebene Geräte und sind daher von einer zuverlässigen Stromversorgung abhängig. Bei Stromausfällen oder anderen Stromproblemen kann die Funktionalität des Hublifts eingeschränkt sein.
Sicherheit
Sicherheit sollte oberste Priorität haben. Achten Sie darauf, dass der Hublift den geltenden Sicherheitsstandards und -vorschriften entspricht, wie zum Beispiel der Maschinenrichtlinie, der Niederspannungsrichtlinie und der DIN EN 81-41 für Aufzüge für Personen mit eingeschränkter Mobilität.
Wartung und Service
Ein guter Hublift erfordert regelmäßige Wartung und Service, um sicherzustellen, dass er zuverlässig funktioniert. Stellen Sie sicher, dass der Hersteller oder Anbieter dies leisten kann.

Wie wird der Hublift eingebaut? ​

Die Montage eines Hublifts ist unkompliziert auf jedem stabilen und ebenen Untergrund mit ausreichender Tragfähigkeit möglich, ein spezielles Fundament ist nicht nötig. Der Fachbetrieb Ihrer Wahl wird Ihnen im Vorfeld genau erklären, welche Arbeiten notwendig sind. Auf dem Boden wird die Hebebühne befestigt, was je nach Hublift-Variante sehr schnell gehen kann. Da der Hublift kein spezielles Fundament benötigt, kann er ebenso schnell wieder abgebaut werden. Sind Gestell, Hebebühne und Plattform montiert, fehlt nur noch der Stromanschluss, dann kann die erste Fahrt starten.

Unsere Checkliste

Alles zu Hubliften auf einen Blick

Um Ihnen Ihre Entscheidung zu erleichtern und Sie gut auf den Einbau eines Hublifts vorzubereiten, hier unsere Checkliste mit allen wichtigen Informationen in Stichworten auf einen Blick.

Was ist ein Hublift?

Ein Hublift ist eine Plattform, die Menschen mit Mobilitätseinschränkungen senkrecht nach oben und unten fährt. Ein Hublift kann auch von Rollstuhlfahrern und Menschen mit Gehhilfe, Rollator oder E-Mobil genutzt werden.

Welche Zuschüsse für Hublifte gibt es?

Ab Pflegegrad 1 steht dem Pflegebedürftigem ein Zuschuss von bis zu 4.000 Euro von der Pflegekasse zu. Ohne Pflegegrad fördert die KfW-Bank den häuslichen Umbau im Sinne der Wohnumfeldverbesserung.

Was kostet ein Hublift?

Die Kosten variieren in Abhängigkeit von Modell, Ausstattung und Größe zwischen 10000 und 15000 Euro. Die Wartung schlägt im Jahr mit 200 bis 300 Euro zu Buche.

Wie wird ein Hublift montiert?

Der Einbau erfolgt auf einem ebenen und tragfähigen Untergrund. Darauf wird der Hublift aufgestellt und befestigt. Dann wird er an den Strom angeschlossen und ist nach kurzer Zeit fahrbereit.

Wie viel Platz brauchen Sie für einen Hublift?

Das ist modellabhängig. Generell sollten Sie mit einer benötigten quadratischen Fläche von etwa 1,20 bis 1,50 m Seitenlänge rechnen.

Kann ein Hublift in Mietobjekten installiert werden?

Grundsätzlich ja, wenn der Eigentümer zustimmt. Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt, wenn Sie dem Eigentümer erklären, dass sie ein Hublift in der Regel rückstandslos entfernen lässt.

Sie haben noch Fragen zu Hubliften?

Wir beraten Sie kostenfrei und unverbindlich. Rufen Sie uns an, wir freuen uns auf Sie:

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Montag - Freitag 8 - 16 Uhr

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